Wie im letzten Beitrag erwähnt haben wir gestern eine Kajaktour gemacht.
Um kurz vor 8 Uhr mussten wir bereits beim Veranstalter sein. Wir waren tatsächlich die einzigen Tourteilnehmer und hatten somit eine Privattour mit Braydon, unserem Guide. Zuerst brachte uns Garry, der Kapitän des Transferbootes, zu den Broken Islands, wo unsere Tour stattfinden sollte. Das ist eine Inselgruppe aus ca. 100 Inseln direkt vor der Küste von Vancouver Island. Die Fahrt dauerte 40 Minuten und wir konnten Seehunde und Seelöwen auf den Felsen in der Sonne dösen sehen. Wir haben außerdem den ganzen Tag über viele Seeadler gesehen. Garry hat uns dann am Strand von Dodd Island abgesetzt und Braydon hat uns gezeigt, wie die Mondschnecken aussehen. Es sind riesige Meeresschnecken die sich bei Ebbe im Sand eingraben. Wenn sie Angst haben ziehen sie sich in ihr Haus zurück, aber wie man unten auf dem Bild sehen kann, fand unser Exemplar Diana wohl ganz sympathisch, das beruhte aber nicht auf Gegenseitigkeit ;-)
Danach ging es endlich in die Kajaks und wir paddelten über den Pazifik. Zwischen den Inseln waren die Wellen zum Glück recht niedrig (zumindest bis zum frühen Nachmittag). Nach kurzer Zeit hatten wir bereits die nächste Begegnung mit der maritimen Tierwelt. Nur wenige Meter vor unseren Kajaks sprang plötzlich ein ausgewachsener Lachs aus dem Wasser. Wir waren sehr überrascht und auch unser Guide meinte das er so etwas bisher nur selten gesehen hat. Wir sahen ansonsten viele Seesterne und Seeanemonen. Kurz vor der Mittagspause schaute uns auch noch ein Seehund aus ca. 20m Entfernung an. Als wir näher kamen verschwand er allerdings auch schnell wieder unter die Wasseroberfläche. Während der Mittagspause auf Gibraltar Island bekamen wir auch noch kurz Besuch von einem Kolibri.
Nach dem Mittag ging es dann noch ca. eine Stunde weiter bis zum Treffpunkt, an dem Garry uns dann wieder mit seinem Boot eingesammelt hat. Das größte Abenteuer hatten wir dann auf der Rückfahrt. Während ich mir die faszinierende Landschaft angesehen habe, fielen mir 3 Menschen auf einer kleinen Felsinsel auf, die mit einer Regenjacke gewunken hat. Garry ist dann zu den Leuten gefahren, die auf der Insel gestrandet waren. Der Wind hatte ziemlich aufgefrischt und eine Frau ist mit ihrem Kajak gekentert und hat sich schwimmend auf die Insel gerettet. Ihre Begleiter mit einem Kanu waren ebenfalls am Ende ihrer Kräfte. Wir haben daraufhin eine kleine Rettungsaktion gestartet. Sie waren nicht in der Lage die wenigen Meter zum Boot zu paddeln, so dass wir sie nacheinander aus dem Wasser eingesammelt haben. Sie waren überglücklich als wir sie an ihrem Campingplatz auf einer Insel abgesetzt haben. Unsere weitere Rückfahrt war dann unspektakulär. Abends sind wir todmüde ins Bett gefallen. Insgesamt sind wir 13km gepaddelt (siehe Karte unten)
Heute war ich alleine unterwegs, da ich unbedingt noch mal Wale sehen wollte. Diana, Sonja und Andreas haben einen ruhigen Tag im Ferienhaus mit einer kleinen Wanderung zwischendurch verbracht.
Ich bin nach Tofino gefahren, wo ich eine Zodiac-whale-watching Tour gebucht hatte. Als ich dort ankam, riet man mir lieber auf das größere Boot zu wechseln, da doch ein ziemlicher Seegang auf dem offenen Meer herrschte. Nach ca. einer Stunde haben wir dann drei Grauwale gesehen. Aus Schutzgründen dürfen die Boote nur bis auf 100m an die Tiere heranfahren (sonst kostet das bis zu 500.000 kanadische Dollar Strafe), so dass wir oftmals nur einen Teil des Rückens und manchmal die Fluke gesehen haben. Man bekam aber auch dabei schon ein Gefühl dafür wie riesig diese Tiere sind. Grauwale werden bis zu 15m lang und 40 Tonnen schwer. Die Grauwale überwintern in Mexiko und ziehen zum Winterspeck anfuttern dann die Küste hinauf bis nach Alaska. Nachdem wir rund eine Stunde lang die Wale beobachtet haben, wenn sie zum Atmen an die Oberfläche kamen, sind wir wieder zurück zum Hafen gefahren. Da die Wale hier oben bereits mit dem Fressen anfangen, sind sie 77% ihrer Zeit mit Fressen beschäftigt und keiner der Wale war neugierig genug mal zum Boot zu kommen (dann geht das Annähern ja vom Wal aus und der geringere Abstand ist in Ordnung). Auf dem Rückweg haben wir noch einige Seeotter gesehen, die sich vor dem hohen Wellengang in die Bucht bei Tofino zurückgezogen haben. Einer schwamm sogar beim Bootsanleger rund 5m neben mir im Wasser. Die sind größer als ich dachte, aber auch echt niedlich, wenn sie auf dem Rücken durch die Gegend schwimmen.
Morgen geht es dann wieder aufs kanadische Festland nach Vancouver.
#Transferfahrt mit dem Motorboot zu den Broken Islands
#Diana mit der Mondschnecke auf der Hand
#Sonja in ihrem Einerkajak
#Diana vor mir im Zweierkajak
#Agnes durfte natürlich auch nicht fehlen und ist auf der Spritzschutzdecke von Diana mitgefahren
#rote Seeanemone
#viele kleine Inseln zum drumrumpaddeln
#Seesterne
#Diana und Agnes in der Mittagspause
#Unser Mittagstisch auf Gibraltar Island
#Die Toilette des Campingplatzes auf Gibraltar Island
#Karte unserer Paddeltour durch die Broken Islands
#Sandstrand zwischen Tofino und Ucluelet