Gestern haben wir gewagt die Tour durch den Canyon Purcaraccia im Bavella Massiv zu machen. Vier von sechs haben zum ersten Mal eine Canyoning Tour gemacht, entsprechend aufgeregt waren wir.
Mit zwei Gruppen à 10 Personen plus je einem Guide mussten wir zunächst den Aufstieg von 1,5 Stunden 270 Meter in die Höhe bei prallem Sonnenschein in Badeklamotten meistern. Jeder hatte seinen Neopren, die Ausrüstung, den Helm und Trinkwasser in einem Rucksack zu schleppen. Der Weg war unglaublich schön, aber nach zehn Monaten ohne jeglichen Sport zu anstrengend für mich. Ich hechelte mir die Lunge aus dem Hals. Aber den anderen ging es nicht so viel besser. Der Guide hatte Erbarmen und schüttete mir etwas Wasser über den Kopf. An manchen Stellen ging es links ziemlich tief runter, so dass die Guides uns über die gefährlichen Stellen halfen.
Nach dem Aufstieg wurde der Neopren angezogen, es folgte eine kurze Einweisung und wir starteten gleich mit einem ca. 10-12 Meter Slide mit mehreren Huckeln, bei dem unser Guide uns in Rotation versetzte. Ich war entsetzt. Das sah ja gefährlich aus.
Nach ein paar Minuten in die Hose machen, habe ich mich dann auch getraut. Der Slide war super, das Ankommen im 12 Grad warmen Wasserbassin nicht so. Allen lief das Wasser durch die Nase. Also: nächstes Mal, Nase zuhalten. Über diesen Slide gibt es ein Video. Das folgt dann, wenn wir wieder zu Hause sind.
Die Tour hatte noch ein paar weitere Slides, optionale Sprünge von bis zu vier Metern ein Probeabseilen und zwei Abseilstellen von 40 Metern in die Tiefe, bei der jeder Teilnehmer sich selbst abzuseilen hatte.
Bei 10 Personen kommt es automatisch zu Wartezeiten, in denen man auskühlt. Diese Zeiten haben wir genutzt um uns auf die warmen Steine außerhalb des Wassers zu legen. Auf Korsika ist es nicht üblich, Neoprensocken an die Teilnehmer auszugeben. Dass ich meine eigenen hatte, sorgte für neidvolle Blicke.
Bei einer Rutsche wurde man von den Wassermassen innerhalb der Rutsche gedreht. Es gab strikte Anweisungen, wie die Füße zu halten, die Arme zu verschränken und in welchem Winkel der Kopf zu halten sind. Da meine Körperspannung bisher immer von den Wassermassen aus dem Gleichgewicht gerissen wurde und ich es nicht einmal geschafft hatte, die Nase bis zum Eintritt ins Wasser zuzuhalten, habe ich als Einzige gekniffen und bin außen rumgewandert.
Die letzte Rutsche war eine mit kleiner positiven Neigung, ca. 5-6 Meter in die Tiefe. Die war wieder lustig :)
Ein paar Fotos von der Tour können wir euch bieten, schaut selbst. Leider hatten wir unterwegs Probleme mit dem Akku, so dass nur der erste Teil der Tour auf Fotos festgehalten ist. Aber für einen Eindruck reicht es :)
Jetzt habe ich extremen Muskelkater im ganzen Körper. :p
Heute verlassen wir Korsika. Wencke und Jessi haben wir am Flughafen abgesetzt. Für die restlichen vier geht es mit der Fähre weiter nach Livorno und dann nach Pisa und morgen dann in unser geliebtes Arco. Das Wetter soll gut werden.
Eine Woche Korsika sind vorbei. Die Truppe hat super harmoniert. Jessi und Wencke werden uns sehr fehlen.
Fast jeden Abend haben wir die korsische Küche in einem neuen Restaurant ausprobiert, die Mädels haben sich jeden Abend eine Flasche Wein geteilt. Wir haben geschlemmt, das Land kennengelernt, sind gewandert, geklettert, geschnorchelt, haben Canyoning gemacht und am Strand gechillt. Ein Urlaub "entre Mer et Montage". Parfait.
Auf in den zweiten Teil des Urlaubs.
# Impressionen der Canyoning Tour
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